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CCCLXXX.

1495, Juni 1. Schloss Glatz.

Herzog Heinrich von Münsterberg bestätigt einen vom Kloster freiwillig unternommenen Brückenbau über die Neisse.

Wir Heinrich von gotes gnaden hertzog zw Monsterperg und grave zw Glatz etc. thun kunt und bekennen offindlich mit desem brive vor allen unde yeden gegenwertigen und zukompftigen, die ehn sehen, horen unde lesen, das in unser gegenwertigkait erschenen ist der wirdige herr Jacobus abt des closters Camentz, unser andechtiger, besunder lieber gefatter, von seynet und der gantzen samelunge wegen und hat uns furnehmen lassen, wie ir meynunghe wer bey dem selbin irem closter Camentz eyne holtzene brucke unde zwusschen Franckenberg und Bann einen holtzin stegk ober das vliss Neysse, nicht aws vorphlichtung nach von schult wegen, sunder aws irem freyn guten willen zwbawn; dach in einem solchin underscheide, so die selbe brucke ader stegk ymmer flut und dirgissunge halbin der Neysse ader durch eysferte ader sust in ander weise, wie das er qweme, zusturt ader zwbrachyn wurde und abeginge, das sie denne, nach ire nachkomen die selbe brucke nach stegk weder zu bawin nicht vorphlicht sein yn keynirley weise, sie theten es denne, wie ytzund, aws irem freyn willen. Und haben uns mit vleysse gebeten, en zu solchem der brucke und des steges obgnante bawn in mosse, wie obenstehet, zuvorwillen und ehn des unser briefflich kuntschafft zu geben, dadurch hernachmols der selbin brucke und stegks halbin, so sie zubrachin wurden ader sust abgingen, zwischen ehn und unsern underthan, den von Franckenstain unde andrn, irrthumbe und zweetracht vormeeden wurde. Und dorumbe aws sunderlichen gnaden und folkomenhait furstlicher gewalt zw Monsterperg, mit wissen und rathe unser liebin getrawn, haben wir zu solchem bawn der brucke bey dem closter Camentz und des stegks zwisschin Franckenberg und Bann ober das vliss, die Neysse gnant, dem obgnanten herren Jacobo abte und der gantzen sammelunge des closters Camentz, unsern andechtigen, besundr liebin, vorwillet und vorwillin in crafft und macht detz privis also, das sie die selbin brucke und stegk bawn und setzin mogin und sullen, wenne und wie sie werdin wellin. Und so dy selben brucke ader stegh flutt und ergissunge halben der Neysse ader dorch eysferte und sust in ander weise, wie sich das begebe, zusturt unde zubrachin wurde ader sust abeginge, sollin die obgnanten herr abt, seyne bruder und sammelunge des gemelten closters, keigenwertige und zukunfftige, die obgnante brucke und stegk weder zw bawn nach zuhaldin nicht schuldig nach vorphlicht seyn, als sie dasselbe, das sie dortzu nicht vorphlicht sein, mit alder briefflicher kuntschafft vor uns genuglich erweyset habin, sundern der halbin von uns, unsern nachkomen hertzogen zw Monsterperg und Franckenstain, auch unsern underthanen, geistlich und werdlichn, edeln und unedeln, kaigenwertigen und zukomfftigen allenthalbin ewiglich umbehabet und umbekomert bleibin sollen. Ouch ap sie ader ire nachkomen mergken und erkennen wurden, das ehn und irem closter die selben brucke ader stegk zw erkeynem abbroche und schade seyn wurden, sollen und mogen sie die selbe wedir, wenne sie wellin, frey und ungehindert abbrechin und zwgehen lassen. Mit urkunde detz privis mit unserm furstlichin anhangende ingesegel besegelt. Geschen auff unserm slosse zu Glatz am montag nehst vor Bonifacii nach Christi geburt tawsend fier hundert und ym funfften und newnczigsten iare. Dobey sein gewesen: der hochgeporn furste, herr Albrecht hertzug zw Monsterperg unde grave zu Glatz etc., unser lieber son, unde die wolbenampten: Hanns Panewitz von Rengersdorff unser hewptmann und Clemens von Jackschonow unser kentzler; Casparn Franck von der Freyinstad unserm kentzelschreybir wart deser brieff befolhen.

Or. Perg. Das wohlerhaltene, herzogliche S. an Pergamentstreifen.


Codex Diplomaticus Silesiae, hrsg vom Vereine für Geschichte und Alterthum Schlesiens, Bd 10, Urkunden des Kloster Kamenz. Hrsg von Dr Paul Pfotenhauer, Breslau 1881.



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